Trogir - ein UNESCO Weltkulturerbe, das kleine Venedig Dalmatiens oder auch die steinerne Schönheit, wie manche es nennen. Trogir ist auf einer kleinen Insel gelegen, die sich in einer schmalen Meerespassage zwischen dem Festland und Čiovo befindet.

Die Insel selbst ist nur 500 Meter lang und 250 Meter breit. Den höchsten Punkt mit gerade einmal 47 Metern bildet der dreistöckige Turm der Kathedrale des Heiligen Laurentius. Die unmittelbare Nähe zum Flughafen und zur Stadt Split sowie ein reiches kulturelles Erbe in Verbindung mit einem nautisch bedeutsamen Standort machen Trogir zu einem stark frequentierten Reiseziel.


Der namentliche Ursprung Trogirs geht in das zweite Jahrhundert vor Christus zurück. Alle Namensvarianten lassen sich auf unterschiedliche Stadtgründungslegenden zurückführen. Einer Erzählung nach bezeichnet der antike Name Tragurium ein altes illyrisches Dorf und lässt sich aus dem Albanischen mit “drei Steine“ übersetzen, basierend auf einer Lokalgeschichte, wonach Trogir auf einem Fundament aus drei Steinen erbaut worden sei. Eine andere Namensdeutung leitet sich von den griechischen Wörtern Tragos für Ziege und Oros für Hügel ab. Die wörtliche Bedeutung "Ziegenhügel" lässt sich mit dem nahe gelegenen Kozjak Gebirge in Verbindung bringen, aber auch dadurch erklären, dass im Gebiet rund um Trogir hauptsächlich Ziegen gehalten wurden. Im ersten Jahrhundert v. Chr. erhielt die Stadt ihren römischen Namen Tragurium und wurde erst mit Ankunft der Slawen im siebten Jahrhundert in Trogir umbenannt.

Die Vorhalle oder Stadtloggia am Hauptplatz von Trogir erhielt in der Renaissance ihr unverkennbares Erscheinungsbild. Sie galt als öffentliches Eigentum und wurde in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Zwecken genutzt. So war die Stadtloggia ein Zufluchtsort und diente ebenso als Gerichtssaal. Später wurden hier verschiedene Verhandlungen geführt, Verträge geschlossen sowie Verkäufe getätigt. Auch Kleinkriminelle wurden hier vorläufig in Gewahrsam genommen. Letztlich war es der Herzog, der an diesem Ort seine Ansprachen an das Volk hielt. Interessanterweise war es Frauen untersagt die Stadtloggia zu betreten. Da Trogir unter der Herrschaft der Markusrepublik stand, wurde das Stadtzentrum von einem venezianischen Löwen eingenommen, das Symbol für den Heiligen Markus, den Schutzpatron von Venedig. Allerdings wurde während des Zweiten Weltkrieges sowohl diese als auch alle anderen im Stadtzentrum von Trogir befindlichen Löwenstatuen entfernt. Das faschistische Italien ließ nämlich verlauten, dass überall dort wo man einen Löwen vorfinde, Italien sei – die Einheimischen wehrten sich jedoch dagegen und entfernten daraufhin alle venezianischen Symbole. Im südlichen Teil der Stadtloggia befindet sich ein Relief von Ivan Meštrović, welches den Bischof Petar Berislavić zeigt. Außerdem gibt es zahlreiche Wappen von Trogirer Adelsfamilien.

Eine weiterer interessanter Fakt ist, dass in Trogir bis zu fünfzig alte Brunnen existierten, die als Wasserquelle für die Einwohner dienten. Das Trinkwasser wurde aus unterirdischen Quellen gewonnen, die dem Fluss Pantan angeschlossen waren. Einen dieser erhalten gebliebenen Brunnen findet man noch heute auf dem Platz vor dem Rathaus. Die meisten solcher Brunnen weisen unterschiedliche Ornamente sowie Wappen verschiedener Adelsfamilien auf.

Dank ihres weit zurückreichenden städtebaulichen Erbes war Trogir auch die erste Stadt in Europa, die eine Apotheke beheimatete. Diese wurde am 29. Oktober 1271 nahe des Hauptplatzes eröffnet. Als Beweis hierfür dient ein Schriftstück des damaligen Besitzers, welches heute im hiesigen Stadtmuseum aufbewahrt wird. Die allerersten Apotheker kamen seinerzeit aus Italien nach Trogir. Im sechzehnten Jahrhundert war es Edward Seymour, ein Bruder von Jane Seymour (die dritte Ehefrau des englischen Königs Heinrich VIII.), der hier eine Apotheke eröffnete, die an ihrem ursprünglichen Standort jedoch nicht mehr betrieben wird. Die jahrhundertealte Apothekentradition Trogirs wird hingegen bis heute fortgeführt.


In unmittelbarer Nähe von Trogir liegen zahlreiche Inseln und Inselchen, deren Erkundung absolut lohnenswert ist. Da Trogir über einen starken nautischen Stützpunkt verfügt ist es nicht sonderlich verwunderlich, dass es ein attraktives Segelrevier für Urlauber darstellt. Ein beliebter Segelspot ist in letzter Zeit zweifelsohne die Bucht Krknjaši – besser bekannt als die Blaue Lagune. Sie befindet sich nordöstlich der Insel Drvenik inmitten der Krknjaš-Inseln, 7 Seemeilen von der Altstadt Trogirs entfernt. Mit dem Boot erreichbar ist die Bucht ein perfekter Ausflugsort zum Schwimmen und Schnorcheln.



Quellen: Total Croatia News, Pinterest